08 September 2006

Codename "Anabasis" - CIA und Kriegsprovokation


Quelle: Mr. E. (cc)

Man ist ja als Europäer von den Amis so einiges gewohnt - z. B. geheime CIA-Gulags, in denen Terror-Verdächtige mal eben so von der Bildfläche verschwinden und dort mittels "alternativer Prozeduren" wie dem sog. "waterboarding" effizient gefoltert verhört werden. Das wussten die Europäer zwar schon seit Jahren und haben auch ganz offiziell und dezent immer einmal wieder darauf hingewiesen. Gekümmert hat es bekanntlich die Bush-Administration wenig.

Jetzt kommt ein neues, äußerst befremdliches Detail des unseligen Irak-Kriegs ans Licht. Der "Guardian" berichtet in "Book says CIA tried to provoke Saddam to war" über ein neues Buch, in dem Details über eine im Februar 2002 von Bush genehmigte und für Anfang 2003 geplante, aber dann doch nicht in die Tat umgesetzte Kriegsprovokation der US-Regierung enthüllt werden. Unter dem Codenamen "Anabasis" sollten von der CIA trainierte und eingeschmuggelte Exil-Iraker einen irakischen Militärflugplatz - keinen Radiosender - besetzen und eine "Revolte" gegen Saddam Hussein ausrufen. Die CIA rechnete damit, dass der irakische Diktator seinerseits zurückschlagen würde und dabei die Überflugszonen verletzten würde; der ideale Vorwand für eine militärische Invasion:
"The idea was to create an incident in which Saddam lashes out," John Maguire, a CIA agent who ran the operation told the authors, adding that if the plan worked "you'd have a premise for war: we've been invited in".

Letzlich entschied sich General Tommy Franks, der die tatsächliche Invasion im März 2003 befehligte, dagegen. Trainiert wurde übrigens angeblich "at an energy department nuclear test site, 65 miles northwest of Las Vegas". NTS oder Area 51?

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